Dorfläden wollen Flut-Opfern und ruinierten, kleinen Nahversorgern helfen

Über 160 Tote, viele Verletzte, immer noch sehr viele Vermisste und ein unvorstellbarer Schaden insbesondere in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen – aber auch in Oberbayern und Sachsen. Menschen haben ihr Hab und Gut, teilweise ganze Häuser verloren. Kleine Nahversorger in den Krisengebieten stehen vor dem Ruin. Auf Initiative von Vorstandsmitglied Alois Meyer, Dorfladen-Vorsitzender und Ortsbürgermeister in Klausen in der Moseleifel (RLP) haben die sechs Vorstandsmitglieder des neuen Vereins „Die DORFbegegnungsLÄDEN in Deutschland e.V.“ (kurz: DbL) am Wochenende eine Hilfsaktion beschlossen und rufen die Mitglieds-Dorfläden zur Teilnahme und zur Solidarität mit den Menschen und Nahversorgern in Not auf.

Dorfläden, die sich beteiligen wollen, werden gebeten, Spendengeld-Boxen an den Ladenkassen aufzustellen und Spendengelder zu sammeln. „In einer Sammelstelle am Nürburgring herrscht Aufnahmestopp für Sachspenden, deshalb ist es besser mit Geldspenden zu helfen“, erfuhren die DbL-Vorstandsmitglieder. Alois Meyer setzte sich mit dem sehr stark betroffenen Landkreis Ahrweiler in Verbindung. Über den Dorfladen Klausen sollen die gesammelten Spendengelder mit Priorität 1 den stark betroffenen Menschen im Kreis Ahrweiler zu Gute kommen – auch durch Geldspenden an das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland hilft“. Die sechs DbL-Vorstandsmitglieder macht besonders betroffen, das kleine Nahversorger durch die Jahrhundertflut vor dem Ruin stehen. Alois Meyer startete in Rheinland-Pfalz über die sozialen Medien die Suche nach besonders betroffenen Dorfläden. Eine Journalistin des „Trierer Volksfreund“ wies auf den kleinen Dorfladen in Densborn in der Eifel, wo die Flut Lebensmittel, Warenbestände und Kühlmöbel vernichteten. Stark betroffen auch die kleine Bäckerei in der Ortsgemeinde Schuld an der Ahr, berichtete am Sonntag das ZDF.

Wem weitere, durch die Flut vor dem Ruin stehende Dorfläden / Nahversorger bekannt sind, wird gebeten, eine Information mit Kontaktdaten per eMail an vorstand(at)dorfbegegnungslaeden.de zu senden.

Erste Dorfläden haben am Montag, 19.7. damit begonnen, Spendengelder an der Dorfladen-Kasse zu sammeln – weitere wollen ab Dienstag damit beginnen. DbL-Vorstandsmitglied Peter Böhmer aus Farchant in Oberbayern informierte am Sonntagabend: „Wir vom Farchanter Dorfladen machen das wieder als Trinkgeldaktion. Alles Trinkgeld der nächsten vier Monate …“ werden wir der Dorfladen-Spendenaktion spenden. Alois Meyer aus Klausen will Hygiene-Artikel und haltbare Lebensmittel auf Anforderung der Kreisverwaltung Ahrweiler in die Krisenregion an der Ahr transportieren. Bei weiteren Dorfläden in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen werden die Kunden gebeten, einen Teil des Wechselgeldes zu spenden und die Sammelbox an der Ladenkasse zu sammeln. Am Montagabend haben die Mitglieds-Dorfläden in vielen Bundesländern vom Vorstand des DORFbegegnungsLÄDEN-Vereins einen eMail-Aufruf zur Teilnahme erhalten. „Solidarität und schnelle Hilfe ist jetzt das Gebot für die nächsten Wochen“ – so endet der Aufruf an die ländlichen Nahversorger.