Großdeinbach

Der Standort des 2013 neu eröffneten Deinbacher Dorfladens in Großdeinbach, einem Stadtteil von Schwäbisch Gmünd mit gut 2.000 Einwohnern, ist verbunden mit einer über 100-jährigen wechselvollen Geschichte. Zuerst als Schulhaus gebaut und genutzt wurde das Gebäude in der Ortsmitte später zum Rathaus umgenutzt. In einer Phase der unsicheren Nachfolge-Nutzung engagierten sich die Einwohner für die Ortsmitte von Großdeinbach im Ostalbkreis (Baden-Württemberg) und in der Ortsmitte wurde das Ladenlokal für den Dorfladen geschaffen. Gleich nebenan zog die Sparkassen-Filiale ein und in den oberen Etagen bieten fünf Wohnungen ausreichend Platz zum „Leben in der Mitte“ von Großdeinbach.

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Die ganze Geschichte im Zeitraffer: (Quelle: www.deinbacher-dorfladen.de)

Erhaltung der Ortsmitte – der Weg zum Dorfladen
Ein Rückblick auf das bürgerschaftliche Engagement 2009 bis 2013

1907: Bau des Schulhauses in Großdeinbach.
1965: Umnutzung zum Rathaus, später Bezirksamt.
2009: Umzug Bezirksamt ins neue Schulhaus (Beschluss zum Verkauf des alten Schulhauses).

9. Mai 2009:

Schreiben der evangelischen Kirchengemeinde an Oberbürgermeister Leidig zur Erhaltung der Ortsmitte und Sanierung des Gebäudes. (Appell der Weihnachtsmarktbetreiber und Vereine zur Beibehaltung des öffentlichen Platzcharakters).

Dezember 2009: Aufruf der Stadtverwaltung für Vorschläge der Nachnutzung.

Februar 2010: Ein „Team ortsverbundener Bürger“ engagiert sich gegen den unmittelbar bevorstehenden Verkauf des gesamten Areals an einen privaten Investor. Eine bürgerschaftliche Nutzung des alten Schulhauses und des Vorplatzes soll möglich bleiben!

7. Mai 2010: Eine spontane Bürgerversammlung unterstreicht den Willen der Deinbacher, den Platz für das Dorfleben zu retten.

20. Mai 2010: Im Ortschaftsrat räumt OB Richard Arnold den Bürgern die Gelegenheit ein, die Idee eines Dorfladens bis zum Sommer zu konkretisieren. (Pfarrer Stephan Schwarz moderierte die einsetzende Diskussionsphase).

25. Mai 2010: Auf einer weiteren Bürgerversammlung im evangelischen Gemeindehaus wird das Konzept zur Umnutzung des Gebäudes vorgestellt und die Gründung einer Ortsgemeinschaft beschlossen. Die Initiative nimmt Fahrt auf.

26. Juli 2010: 200 Bürger gründen die „Ortsgemeinschaft Großdeinbach e. V.“. Notfalls soll das alte Schulhaus selbst erworben und saniert werden. Entwürfe und Finanzkonzept liegen bereits vor. Die Idee eines genossenschaftlichen Dorfladens findet bereits Interesse bei den Bürgern, erste Vorab-Anteile werden gezeichnet.

Mai 2011: Breitangelegte Umfrage zum Dorfladen ergibt großen Bedarf an Nahversorger und Aufschluss über gewünschtes Sortiment.

Juli 2011: 81 Deinbacher gründen die „Dorfladen Großdeinbach eG“. Die Genossenschaft nimmt ihre Arbeit auf. Die Stadt erwirbt das alte Schulhaus und die VGW beginnt mit dem Umbau. Neben dem Dorfladen bleibt die KSK Ostalb als Nutzer, oben entsehen fünf Wohnungen.

2012: Baumaßnahmen am Haus, intensive Vorbereitung des Dorfladens.

16. Mai 2013: Einweihung des sanierten Gebäudes, Eröffnung des Dorfladens.

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Großdeinbach und Aßmannshardt (Baden-Württemberg) bei der Int. Grüne Woche 2015 in Berlin

Großdeinbach und Aßmannshardt (Baden-Württemberg) bei der Int. Grüne Woche 2015 in Berlin

Der Dorfladen Großdeinbach präsentierte sich im Januar 2015 erstmals in Berlin und berichtete bei der 80. Neuauflage der Welt-größten Ernährungs- und Verbrauchermesse in Berlin mit weiteren 8 Dorfläden aus 5 Bundesländern über sein Konzept und seine Erfahrungen. Die 10-tägige Grüne Woche fand vom 16. bis 25. Januar 2015 statt. Der Messe-Stand des Dorfladen-Netzwerkes bei der Int.  Grüne Woche in Berlin befand sich in der Halle 4.2. “Lust aufs Land” (Stand 110).

In Berlin waren die drei Vertreter des Großdeinbacher Dorfladens auch dabei, als der Bundestags-Fachausschuss für Ernährung und Landwirtschaft mit über 30 Bundestagsabgeordneten den Messestand des Dorfladen-Netzwerkes besuchte und sich 20 Minuten lang über Bürger-Dorfläden und die Sicherung der Nahversorgung auf dem Lande informieren ließ.

Dorfladen-Vorsitzender Günter Lühning (rechts) informierte die über 30 Bundestagsabgeordneten des Bundestagsfachausschuss Ernährung und Landwirtschaft

Günter Lühning (rechts) als Sprecher des Dorfladen-Netzwerkes, informierte die über 30 Bundestagsabgeordneten des Bundestagsfachausschuss Ernährung und Landwirtschaft

Dorfladen-Vorstand Anton Beisswenger (2. v.l.  – Foto unten) nahm auch an den Gesprächsrunden auf der “LandSchau-Bühne” teil. Die Gesprächsrunde mit Anton Beisswenger wurde von der NDR-Fernsehmoderatorin Heike Götz (Bildmitte) moderiert.

Gesprächsrunde auf der LandSchau-Bühne am 24.1.2015

Gesprächsrunde auf der LandSchau-Bühne am 24.1.2015

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