Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und 13 Landesminister und Landesministerinnen übernehmen Schirmherrschaften unter dem Motto „Kurze Wege – große Wirkung“
Feuchtwangen, 30.09.2022 – Regionalität – ein Wort in vieler Munde, dessen Wirkung weitreichender ist als man denkt. Den kurzen Wegen wird alljährlich zum Erntedanksonntag beim Tag der Regionen die Aufmerksamkeit gegeben, die sie verdienen, und das bereits zum 24. Mal. Erntedank 2022 – Ein Dank für die Ernte und ein Hoch auf die Bäuerinnen und Bauern, die nach einem trockenen Sommer für uns alle geerntet haben! Viele von ihnen und nachfolgende Berufe des Lebensmittelhandwerks und der kleinen Betriebe, fühlen sich aktuell eher als würden sie lieber „die Flinte ins Korn werfen“. Denn ihre Wichtigkeit wird öffentlich auf Grund der vielen Krisen zu wenig wahrgenommen. Beachtlich, dass zum Tag der Regionen Akteurinnen und Akteure in ganz Deutschland, dazu meist im Ehrenamt, über 1000 Aktionen ausrichten, um gelebte Regionalität sichtbar zu machen.
Dieses Engagement wird auch von politischer Seite wertgeschätzt. Die bundesweite Schirmherrschaft zum Tag der Regionen hat dieses Jahr Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft inne und aus 13 Bundesländern wurden weitere Schirmherrschaften zugesagt. Es bedarf der Sichtbarkeit des Themas Regionalität in der Politik, denn Garanten von regionalen Wirtschaftskreisläufen sind alltäglich mit Rahmenbedingungen konfrontiert, die die vielseitigen Wirkungen von regionalen Produkten, insbesondere deren kurzen Wege, zu kurz kommen lassen. Daher lautet das diesjährige Motto zum Tag der Regionen: „Kurze Wege – Große Wirkung“.
„Der Tag der Regionen schafft Aufmerksamkeit und fördert das Bewusstsein für die regionale Lebensmittelversorgung, […] für deren immense Bedeutung: Regionale, direkte Vermarktungsstrukturen stärken die Wirtschaftskraft, schaffen Arbeitsplätze und bewahren die Identität unserer Regionen.“ so Priska Hinz, Hessische Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
„Aktionen zum Tag der Regionen legen regelmäßig die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen, über die die Öffentlichkeit viel intensiver sprechen sollte“, vermerkt Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern. Er führt weiter auf: „Denn gerade regionale Wertschöpfung und Kreislaufwirtschaft vor Ort sind der Schlüssel für die Lösung vieler unserer heutigen Probleme.“
Der baden-württembergische Minister für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Herr Peter Hauk, konstatiert: „Gerade im ländlichen Raum werden hochwertige regionale Produkte erzeugt und konsumiert und durch die kurzen Wege ist dies ein bedeutender und aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
Denn „Regionalität ist natürlich auch eine Frage des Klimaschutzes“ betont Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz.
Thorsten Glauber, bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz fordert: „[Wir müssen] alle diese regionalen Wertschöpfungsketten […] stärken. Wir alle sind herausgefordert auch wieder regional zu denken. [Es] muss dazu führen, dass wir einen Sinneswandel, alle miteinander, leben. Wir müssen die regionalen Produkte mehr schätzen.“
„Auch wenn die Zeiten dafür schwieriger scheinen, insbesondere die Auswirkungen auf den Einzelnen, die hohen Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise, die Inflation insgesamt führen fatalerweise dazu, dass immer mehr Menschen wieder zu den billigen No-Name-Produkten in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels greifen und damit häufig zu Massenware aus fernen Ländern. Dabei müsste in diesen Krisenzeiten genau das Gegenteil passieren. Gerade jetzt müssen regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden. Regionale Strukturen und kurze Wege sind nicht vor allen Dingen wichtig, um diese Gesellschaft resilient zu machen und diese Gesellschaft unabhängig zu machen von leicht zerreißbaren Lieferketten, wie wir es jetzt bedauerlicherweise vielfach erlebt haben“, so der Appell von Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
Der hamburgische Senator Jens Kerstan, Präses der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft führt aus: „der Ukrainekrieg hat uns allen sehr deutlich gemacht, wie schnell sich Selbstverständlichkeiten ändern können [und] wirft ein Licht auf die Verletzlichkeit der internationalen Arbeitsteilung. Die Antwort darauf heißt: regionale Erzeugung.
Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau in Bremen, ist sehr wohl bewusst, dass „derzeit zunehmend Menschen dazu gezwungen sind, beim Kauf von Lebensmitteln wieder stärker auf den Preis zu achten“, gleichzeitig „wollen die Menschen wissen wo ihre Lebensmittel herkommen. […] Daher ist es nun wichtiger denn je, kurze Wertschöpfungsketten zu stärken und die Menschen für die sozialen, ökologischen und nicht zuletzt ökonomischen Vorteile der regionalen Landwirtschaft zu sensibilisieren.„
Denn nicht nur zum Erntedank gelten die Worte von Barbara Otte-Kinast, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen: „Landwirtinnen und Landwirten, die unser aller Mittel zum Leben erzeugen, sie sind der Ursprung einer wichtigen Wertschöpfungskette im ländlichen Raum und die Basis für wirtschaftlich starke Regionen.“
„Wir wollen daher die Regionalisierung von Wirtschaftskreisläufen sowie den Ausbau lokaler Absatzmöglichkeiten für Nahrungsmittel stärken.“ äußert sich Werner Schwarz, Minister für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein.
Dass der Weg hin zu kurzen Wertschöpfungsketten ein langer ist, dessen ist sich der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. als Veranstalter des Tag der Regionen bewusst. Passend dazu auch das Statement von Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen: „Denn nur so können unsere lokalen Erzeugerinnen und Erzeuger wettbewerbsfähig bleiben. Es ist unsere Aufgabe, die lokale Wertschöpfungskette zu sichern, unsere Landwirtinnen und Landwirte krisenfest zu machen.“ Und daraus leitet sie direkt die Aufgabe der Politik ab: „[…] müssen wir sowohl die Unterstützung unserer Landwirtschaft als auch die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbaren Lebensmitteln sicherstellen.“
Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, hält fest: „jeder [kann] von uns mit seinem Einkauf, seiner Inanspruchnahme von Dienstleistungen oder auch sozialem Engagement die Entwicklung seiner Heimat unterstützen.“ Jeder ist gefragt.
Auch Petra Berg, saarländische Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz spricht sich zum Tag der Regionen für regionale Produkte aus: „Es gilt unsere Regionen zu fördern, denn die Menschen brauchen unsere regionalen Produkte, unsere regionalen Erzeugnisse. Denn Sie wissen: Großes entsteht im Kleinen. Und das zu erhalten und zu fördern, das soll auch in Zukunft so bleiben.“
In ihren Grußbotschaften sind sich die Schirmherrschaften zum Tag der Regionen über die großen Potenziale einer Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft einig. Diese Wertschätzung ist richtig und wichtig und motiviert nicht nur das Team des Tags der Regionen, sondern auch die vielfältigen Akteure.
Doch Motivation allein reicht nicht aus. Denn viele wichtige Akteure, angefangen von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft über das Lebensmittelhandwerk bis hin zu regionalen Vermarktungsinitiativen sind mit schlechten Rahmenbedingungen und großen Herausforderungen konfrontiert, die viele von ihnen in eine tiefe Krise gestürzt haben. Den wohlwollenden Worten müssen dringend mutige Taten folgen, die Bekenntnis zur Regionalität und der Wille zur Förderung regionaler Strukturen muss sich in jedem Haushaltsplan von Bund und Ländern wiederfinden.
Veranstaltungen zum Tag der Regionen finden aktuell in ganz Deutschland statt. Interessierte können Veranstaltungen ganz in ihrer Nähe finden unter: www.tag-der-regionen.de.
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