90 % der Dorfläden erfolgreich

„Chiemgau online“ berichtete aktuell über die Aktivitäten des Unternehmensberaters Wolfgang Gröll bei der Sicherung der Nahversorgung im ländlichen Raum.

Unternehmensberater Wolfgang Gröll hat sich auf Dorf- und Bürgerläden spezialisiert

Derzeit führt Wolfgang Gröll 90 Prozent der initiierten Dorf-, Bürger- und Nachbarschaftsläden zum Erfolg. Dass auch er Rückschläge hinnehmen musste, gab er offen zu. Doch seien beste Beispiele zur Funktionalität der Klein- und Kleinstversorger die Dorfläden Frabertsham oder Schleching. Stolz ist Gröll auf die vergangenen drei Jahre, in denen keiner der eröffneten Läden schließen oder Insolvenz anmelden musste. Den Kampf habe er den Lebensmitteldiscountern angesagt, die es in Trostberg zuhauf gibt. In den Dorfläden werde auf Regionalität, Vielfalt, Abwechslung, Qualitätsprodukte, steigenden Service-Anspruch und nicht zuletzt auf Unterhaltung und Begegnung gesetzt. Die sich immer mehr erweiternden KaffeeEcken in den derzeitigen Dorfläden würden den Gegentrend zu anonymen sozialen Netzwerken geben.

Nicht nur die großen Discounter beziehen ihre Ware über die Großhandelsketten Edeka und Rewe, sondern auch die Dorfläden kaufen ihr Sortiment der Grundversorgung über diese Gesellschaften. Zahlreiche Preisvergleiche hätten ergeben, dass die sogenannten Billigmärkte teurer als die Kleinstversorger sind. Denn hinter den vermeintlichen Billigangeboten stecke nur ein kalkuliertes Preisfloating. Die DorfladenGemeinschaft setze dagegen auf „ehrliche Lebensmittel“ der örtlichen Landwirte.

Jeder neue Lebensmittelskandal bestärke die Dorfläden – vor allem in puncto Regionalität. Doch bestehe der kleine Laden einer Gemeinde nicht nur aus der Nahversorgung, sondern ergänze sich meist mit einem Dienstleister, wie Bank, Post oder Reinigung. Hoher FrischeAnteil, nur geringes Non-FoodSortiment und eine bedarfsgerechte Struktur des Trockensortiments garantierten den Erfolg eines Dorfladens, so Gröll. Doch nicht nur der Inhalt eines Ladens, sondern auch Optik undStruktur würden in jeder Gemeinde individuell angepasst. Damit die einzigartigen Verkaufsargumente wie Herzlichkeit, Individualität und hohe Servicebereitschaft funktionieren, müsse das Basisprogramm mit Sauberkeit, Ordnung, Frische und regelmäßigem Werbeauftritt stimmen. Gröll wies auch auf die Komplikationen bei einer Gründung hin. Doch werde das Unternehmen Dorfladen mit einigen Sicherheitsstufen versehen, bei denen ein Ausstieg jederzeit möglich sei.