Minister-Besuch: Vermarktung regionaler Lebensmittel in Dorfläden

Minister Cem Özdemir, Peter Böhmer und Anton Brand

Berlin. Vier Tage lang präsentierte sich der bundesweit aktive Verein DORFbegegnungsLÄDEN mit Akteuren aus zwei Bundesländern bei der Grüne Woche in Berlin. Gleich am ersten Messetag besuchte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und der Agrarausschuss des Deutschen Bundestages die Dorfläden, bei denen es neben Informationen auch regionale Lebensmittel vom veganen Brotaufstrich, über Bergkäse bis zur Hirsch-Salami aus dem Zugspitzland zu verkosten gab.

Im Gespräch mit Minister Özdemir und gut einem Dutzend Bundestagsabgeordneten betonten die Vorstandsmitglieder Anton Brand und Peter Böhmer die Bedeutung der bürgerschaftlich organisierten DORFbegnungsLÄDEN für die Lebensqualität von allen Generationen in den kleinen Dörfern bis etwa 3.000 Einwohnern, in denen es längst keine Supermärkte oder sonstige Einkaufsgelegenheit mehr gibt. Im zum Beispiel 530 Einwohner zählenden kleinen Gleiritsch in der Oberpfalz wurde die Nahversorgung durch einen bürgerschaftlich getragenen Dorfladen 2012 wieder hergestellt, nachdem in den Jahren zuvor Bäcker, Metzger und zwei Lebensmittelhändler der Reihe nach geschlossen hatten.

Auf dem Präsentations-Bildschirm wurde gerade die Grafik „Anfangen wo andere aufhören“ eingeblendet, als Peter Böhmer und Anton Brand die Rolle der Dorfläden als letzte Nahversorger und Begegnungsstätte im Dorf betonten.

„Wir erbringen soziale, caritative Leistungen – ohne dafür eine Vergütung zu bekommen, müssen uns aber im harten Wettbewerb mit den großen, weit entfernt-Märkten behaupten, um zumindest ein ausgeglichenesJahresergebnis zu erreichen“, hörten Minister Özdemir und die Parlamentarier mit großem Interesse. Peter Böhmer aus Farchant im Zugspitzland ging auf die Bedeutung der Vermarktung von regionalen Lebensmitteln von kleinen Erzeugern ein. In Farchant werden 70 % der Umsätze mit Lebensmitteln von bäuerlichen Familienbetrieben und kleinen Manufakturen erzielt – regionale Wertschöpfung in Reinkultur. Später besuchte Cem Özdemir ein zweites Mal den Dorfladen-Stand, gemeinsam mit der früheren Ministerin Renate Künast und der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag Britta Hasselmann. Cem Özdemir unterstrich jeweils die große Bedeutung der Regional-Vermarktung sowohl für die Einwohner und auch für die kleinen ländlichen Lebensmittel-Erzeuger. Bei den Besuchen wurden dann auch Schinkenspeck und Bio-Käse aus der Oberpfalz, sehr zum Gefallen der Besucher, verkostet.  

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (2.v.l.) wurde in Berlin von Peter Böhmer (Farchant, Mitte) und Anton Brand (Gleiritsch, 2.v.r.), zwei Vorstandsmitglieder des Vereins Die DORFbegegnuingsLÄDEN in Deutschland e.V. über Regioinale Wertschöpfung durch Bürger-Dorfläden informiert.

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