Wie lässt sich mit Bürger-Engagement die Nahversorgung und damit die Lebensqualität für die Einwohner auch kleiner Dörfer sichern und welche Erfahrungen hat ein Dorfladen-Vorstand in 17 Jahren dabei gesammelt? Das war eine der Kernfragen, die sich die Geschäftsleitung von Bartels-Langness (kurz: „Bela“) im Rahmen der Frühjahrsmesse von Günter Lühning, dem Vorsitzender der Dorfladen-Bundes-vereinigung, beantworten ließ.
Bartels-Langness betreibt 118 eigene „Famila“-Warenhäuser und „Markant“-Supermärkte und beliefert 1.500 kleine Einzelhändler und Tankstellen, darunter zahlreiche MarktTreffs in Schleswig-Holstein und Bürgerläden in Niedersachsen – seit 2008 auch den 2001 gegründeten Dorfladen im nur 500 Einwohner zählenden Otersen mitten in Niedersachsen. Im Rahmen der Frühjahrsmesse des Lebensmittel-Großhändlers Bartels-Langness fand jetzt ein Fachgespräch in den Holstenhallen in Neumünster mit Dorfladen-Vorstand Günter Lühning statt. Geschäftsführer Julius Nommensen, Bela-Vorstand Frank Braun und der Junior-Chef der 16.000 Mitarbeiter zählenden, Familien-geführten Unternehmensgruppe, Fritz Philipp Langness zeigten sich sehr interessiert am Thema Nahversorgung auf dem Lande.
In der über 120-jährigen Unternehmensgeschichte hat Bartels-Langness stets auf gesundes Wachstum und Heimatverbundenheit gesetzt. Zur Sicherung der Nahversorgung auf dem Lande hat „Bela“ das erfolgreiche „nah & frisch“-Konzept für kleine Märkte entwickelt.
Zu Beginn des Gesprächs bedankte sich Günter Lühning für die erfolgreiche 10-jährige Zusammenarbeit mit Bartels-Langness. „Bela ist seit 2008 unser großer, starker Partner – ohne einen starken Hauptlieferanten ist ein Bürgerladen vor Ort nicht wettbewerbsfähig“, lobte Lühning die Kooperation.
Julius Nommensen, Frank Braun und Fritz Philipp Langness zeigten sich sehr inte-ressiert an den Erfahrungen von Günter Lühning, der über Höhen und Tiefen in der 17-jährigen Geschichte des bürgerschaftlich organisierten Dorfladen Otersen mit 150 Mitgliedern und über 110.000 € Eigenkapital berichtete und die zahlreichen Fragen ausführlich beantwortete. „Möglichst viele Einwohner von Beginn an zu Beteiligten zu machen – von Bürgern für Bürger – gehöre zum Erfolgskonzept“, betonte Günter Lühning der Unternehmensspitze. Dorfläden müssten zunehmend professioneller und engagiert geführt werden, um durch Optimierungen den stetig steigenden Kostendruck auffangen zu können. Dorfladen-Sortiment müsse Markenartikel, preisgünstige Eigenmarken, Bio- und Fairtrade-Produkte und „Regionale Produkte“ – bei Dorfläden in der Regel aus der Region im 40 bis 50 km-Umkreis – umfassen.

Geschäftsführer Julius Nommensen, Vorstand Frank Braun, Verkaufsberater Marcel Bokelmann, Geschäftsführer Fritz Philipp Langness (Junior-Chef der Bela-Gruppe) und Günter Lühning (von links)
Erfolgreiche Bürgerläden seien nie eine „one man-“ oder „one woman-Show“, sondern Erfolg stelle sich nur bei engagierter Team-Arbeit ein. „Ein guter Motor hat ja auch mehrere Zylinder“, betonte Günter Lühning.

Bartels-Langness beliefert 2-mal wöchentlich mit den blauen „Famila“-LKW den Dorfladen Otersen – seit 2008.
In Niedersachsen beliefert Bartels-Langness zwischen Elbe und Weser inzwischen folgende Bürgerläden:
- Osterbruch (Landkreis Cuxhaven)
- Rhade (Landkreis Rotenburg)
- Otersen (Landkreis Verden)
- Adelheidsdorf (Landkreis Celle)
- Düshorn (Landkreis Heidekreis)
und für drei weitere Bürgerläden-Neugründungen östlich von Hannover hat Bartels-Langness bereits Kooperationen in Aussicht gestellt.