Richtfest beim „außergewöhnlichen Projekt“

Über 100 Bürger sind Bauherren – Viel Eigenleistung und Kapital

webRichtkranzZimmermeister Gerrit Klockmann hielt hoch oben auf dem First des künftigen Dorfladens „von Bürgern für Bürger“ einen speziellen Richtspruch auf den „modernen Kaufmannsladen“, Bürgermeister Wolfgang Rodewald gratulierte zu einem „außergewöhnlichen Projekt“ und Vereinsvorsitzender Günter Lühning zog seinen Hut vor der tatkräftigen Unterstützung durch fleißige Bürger, die bisher 40.000 Euro Eigenkapital aufgebracht und bereits 1.350 Stunden Eigenleistungen erbracht haben.Nach zwei gut besuchten Bürgerversammlungen im Januar und März wurde im Mai der neue wirtschaftliche Verein für den Dorfladen gegründet, der inzwischen über 100 Mitglieder aus Otersen und Wittlohe hat. Im Juni begann der Abriss eines Nebengebäudes und das Entkernen des 1865 erbauten Häuslingshauses. Aufgrund des Bauzustandes wurde das alte Fachwerk sorgfältig abgetragen und bis zum Wiederaufbau gelagert. Der neue Dorfladen wird in Holzrahmenbauweise errichtet. Während der Wiederaufbau des alten Fachwerkhauses mit Satteldach errichtet wird, erhält der Neubau ein nach Süden ausgerichtetes Pultdach, auf dem eine Photovoltaik-Anlage zur Eigennutzung des Solarstroms installiert werden soll. Neben den insgesamt 180 Quadratmeter Ladenfläche zur Sicherung der Nahversorgung im Südteil der Gemeinde Kirchlinteln (mitten in Niedersachsen) wird im 1999 errichteten Fachwerk-Anbau ein 70 qm großes Dorf- und Radler-Café mit Küche und Gäste-Toiletten errichtet und um Terrassen und Sommergarten erweitert.

Das Dorf-Café soll mit seinem Mehrgenerationen-Angebot zu einem Treffpunkt für die Bevölkerung werden und kleine, kulturelle Veranstaltungen ermöglichen. Das Radler-Café soll insbesondere den Radtouristen eine neue Einkehrmöglichkeit bieten. „Das Café wird zur Bereicherung des Aller-Radweges  werden, deshalb ist das Projekt für die ganze Region von Bedeutung“, betonte Bürgermeister Wolfgang Rodewald. Zimmermeister Gerrit Klockmann lobte in seinem Richtspruch den Bauherren, der     „den Bau manierlich, mutig zum Entstehen gebracht hat“ mit Herz und Hand den Kontakt zur Kundschaft halten“. „Bauherren“ sind bei diesem „ehrgeizigen Projekt“  (so Bürgermeister Wolfgang Rodewald) über 100 Mitglieder im Dorfladen-Verein. Ebenso wie Zimmermeister Gerrit Klockmann trug Vereinsvorsitzender Günter Lühning anlässlich des Richtfestes einen großen schwarzen Hut. Nachdem Gottes Segen für den Dorfladen-Bau erbeten wurde und eine Schnapsflasche auf  einem Dachsparren zerschellt war, zog Günter Lühning seinen Hut vor so viel beispielhaftem Bürger-Engagement. Er dankte den Bürgern für Kapitalzahlungen, Eigenleistungen und zuge-    sagte Mithilfe in Dorfladen und Café. Sein Dank galt auch Architekt Otto Grote aus Luttum und seinem Team  sowie Maurermeister Reiner Winkelmann aus Klein-Linteln und Zimmermeister Gerrit Klockmann. Lühning warb um weitere Unterstützung und neue Mitglieder, denn  bis zur Eröffnung am 1. März 2011 liegen noch sehr arbeitsreiche Monate vor uns“. „Ich bin wirklich beeindruckt vom Bürger-Engagement in Otersen, beglückwünsche sie zu diesem außergewöhnlichen Projekt und hoffe auf ein positives Signal in die ganze Bevölkerung“, betonte Bürgermeister Wolfgang Rodewald, bevor bei Würstchen und Bier zünftig Richtfest gefeiert wurde.

Richtfest beim neuen Dorfladen Otersen_430

Bürgermeister Wolfgang Rodewald (rechts)  war beeindruckt vom Bürger-Engagement in Otersen. Vereinsvorsitzender Günter Lühning
(links) dankte beim Richtfest den engagierten Bürgern, Architekt Otto Grote (2.v.r.), Maurermeister Reiner Winkelmann (5.v.r.) und
Zimmermeister Gerrit Klockmann (4.v.l.) für die gute Zusammenarbeit.

Eigenleistungen für Dorfladen

Otersen. (tl.) Das Richtfest für den neuen Dorfladen nutzte 2. Vorsitzender Dieter Bergstedt in seiner Funktion als Bauleiter, um die Bürger über den weiteren Baufortschritt zu informieren. Der  Parkplatz mit 10 Kunden-Parkplätzen und die Terrassen sollen in Eigenleistung gepflastert werden. Gleichzeitig soll die Dämmung der Außenwände, der Innenausbau und das Eindecken der Dächer mit erheblichen Eigenleistungen ausgeführt werden,  um Kosten zu sparen. An jedem Freitag ab 17 Uhr und an jedem Sonnabend ab 8 Uhr werden Eigenleistungen erbracht.

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