Eine Tenne klingt nach Geselligkeit, kurzen Wegen und guter Versorgung. Insofern ist hier der Name sozusagen Programm. Denn der Haslacher Dorfladen ist nach über 13 Jahren umgezogen – in die ehemalige Pilsbar „Tenne“.
„Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun: Das ist für viele wichtig“ stellte Bundesministerin Julia Klöckner anlässlich der Veröffentlichung des BMEL-Ernährungsreports 2021 „Deutschland wie es isst“ heraus. Geschmack (96%), regionale Herkunft (82 %) und Saisonalität (78 %) sind die 3 (von 8) meist genannten Kriterien für die Auswahl von Lebensmitteln.
Die Digitalisierung hat Einzug gehalten in die ländliche Nahversorgung. Reine 24/7-Märkte, sieben Tage in der Woche rund um die Uhr geöffnet – aber ohne persönliche Bedienung – werden aktuell von verschiedenen Anbietern projektiert, erprobt und realisiert. In den Medien haben diese 24/7-Märkte einen Hype ausgelöst. Ob diese Entwicklung nachhaltig und erfolgreich ist, wird erst in der Zukunft zu beantworten sein.
Die ASG in Göttingen, der ZdK in Hamburg und der neue Verein „Die DORFbegegnungsLÄDEN in Deutschland e.V.“ (DbL) setzen die im Oktober 2020 gestartete, erfolgreiche Online-Veranstaltungsreihe „Zukunftsmodell Dorfladen“ mit den Folgen 18. bis 27. ab Mittwoch, 12. Mai 2021 – 18.00 Uhr fort. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Mitglieder von Dorfladen-Bundesvereinigung, ASG und dem neuen Verein „Die DORFbegegnungsLÄDEN“ erhalten 50 % Rabatt auf den Kostenbeitrag für die 10 weiteren Online-Seminare per Zoom-Videokonferenz.
Die Zahl der Lebensmittel-Läden sinkt, die Wege zum Einkaufen werden länger. Nicht nur im ländlichen Raum für die Einwohner von Dörfern, sondern immer öfter auch für die Einwohner von Stadtteilen oder in Innenstädten. Das Großhandels-Unternehmen Utz in Ochsenhausen berichtet aktuell über bürgerschaftich / genossenschaftlich organisierte Lebensmittel-Läden in Donauwörth und in Tübingen. Bürgerläden funktionieren demnach auch in der Stadt – immer dann, wenn Menschen die Nahversorgung selbst in die Hand nehmen und sich mit Unterstützung von mittelständischen Großhändlern und regionalen Partnern für mehr Lebensqualität im Quartier engagieren.
Am kommenden Mittwoch, 17.2.2021 strahlt das WDR-Fernsehen („Die Story“) ab 22.15 Uhr den 45-minütigen Film über die Neugründung eines bürgerschaftlich organisierten Dorfladens in Ottfingen im Sauerland (NRW) aus. Ein Jahr lang, hat die Journalistin und Filmemacherin Erika Fehlse die Dorfladen-Gründungsinitiative mit Kamera und Mikrofon begleitet. Einschalten dürfte sich lohnen.
Am 20. Januar haben wir die deutschlandweit 1. digitale Seminar-Reihe für Dorfläden und Nahversorger auf dem Lande fortgesetzt, die wir im Oktober 2020 gemeinsam mit der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) Göttingen und dem ZdK Hamburg gestartet haben. Bei der 9. von 17 Online-Seminaren ging es mit Referent Michael Isensee (ML Niedersachsen) um Fördermittel für Investitionen in ländliche Nahversorgung. Winfried Eberhardt verwies auf das Working Paper 128 des Bundesforschungsinstitut (Thünen-Institut) mit Informationen zu Fördermitteln aus allen Bundesländern.
Am 1.12.2020 ist die novellierte Kälte-Klima-Richtlinie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Kraft getreten. Aufgrund einer fachlich fundierten Initiative der Dorfladen-Bundesvereinigung im September 2019 sind zukünftig auch Investitionen von kleinen Lebensmittelgeschäften und Dorfläden mit Bundesmitteln förderfähig – erstmals auch für Steckerfertige Kühlmöbel und nicht nur für Kälte-Verbundanlagen.
Der 6-köpfige Vorstand des neuen Vereins „Die DORFbegegnungsLÄDEN in Deutschland e.V.“ hat in seiner jüngsten Online-Vorstandssitzung am 2.11.2020 das aktualisierte „Dialogpapier zur Sicherung und Förderung der Nahversorgung auf dem Lande“ einstimmig beschlossen. Damit wurde das Dialogpapier der Dorfladen-Bundesvereinigung aus August 2019 aktualisiert und fortgeschrieben. Im Dialogpapier fordern die sechs Vorstände: 1. die Beseitigung von klaren Benachteiligungen kleiner Lebensmittelgeschäfte, 2. eine geeignete, kostengünstige Rechtsform für bürgerschaftliche Selbsthilfeeinrichtungen, 3. höhere Fördersätze und eine Gleichbehandlung mit Kultur- und Sportvereinen, 4. die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für bürgerschaftlich organsierte Dorfläden unter bestimmten Voraussetzungen, 5. eine Basis-Förderung oder Nahversorger-Prämie für den letzten Dorfladen im Ort – nach Vorbild von Voralberg und Südtirol. Dieses Dialogpapier wird ab sofort mit Bundesministerien in Berlin und mit den zuständigen Ministererien in den Bundesländern diskutiert.
Seit dem 01.10.2017 ist in Deutschland das sogenannte „Transparenzregister“ auf der rechtlichen Grundlage des Gesetzes über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten (Geldwäschegesetz – GwG) eingeführt worden. Dorfläden sollten prüfen, ob eine Eintragung im Transparenzregister erfolgen muss.