
„Kein einziger Dorfladen mehr, ausgestorben, trist: So sieht es in vielen Dörfern in Deutschland aus. Für die älteren Menschen ist das oft eine Katastrophe. Zwei Jahre lang hat die Regisseurin Antje Hubert sich in norddeutschen Dörfern umgesehen: „In ganz Deutschland sind 85 Prozent dieser kleinen Läden verschwunden. Das ist ein Prozess, der in den 1970er-Jahren anfing, als ich noch zur Schule ging – einer nach dem anderen“, erzählt Antje Hubert. „Im Osten ging es nach der Wende ganz schnell. Zu sehen, was das mit dem Dorf macht, wenn diese Läden nicht mehr da sind, wenn die Gasthäuser nicht mehr da sind – das habe ich hautnah in meinem Heimatort erlebt. Die Dorfstraße, die Hauptstraße ist tot“, so Antje Hubert. In ihrem Film, der seit April 2022 in vielen Kinos gezeigt wurde und jetzt als DVD erworben werden kann, wird schonungslos die Tristesse gezeigt, wenn Handwerksbetriebe, Gasthäuser und Läden geschlossen wurden. Im Film wird über die Nahversorgung in Vorpommern ebenso berichtet wie durch einen Automaten mit 100 € Tagesumsatz und die Versorgung in einem großen Edeka mit über 30.000 Artikeln und dessen Lieferdienst für die Hallig-Bewohner im Wattenmeer gezeigt. In Delve in Dithmarschen wird ein engagiertes Ehepaar auch beim Verteilen von Kuchen an der Haustür von Senioren begleitet. Mut macht der neue, bürger-schaftlich organisierte Dorfladen „Tante Hanna“ im niedersächsischen Müden bei Celle.
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